Ein Ausflug ins Reich der Naturfarben

 

Ja, ich gebe es zu: Es ist lange her seit meinem letzten Blog-Eintrag. Aber: Das lange Schweigen hatte einen kreativen Grund. Dazu später mehr, heute geht es endlich wieder um ein neues Projekt, das seit einigen Tagen fertig ist und auch schon als Strickanleitung zum Nachstricken vorliegt. Das Dreiecktuch "Tessa" hat dabei eine ganz besondere Geschichte.

 

In nicht allzu ferner Zukunft werde ich zusammen mit der Online-Plattform makerist noch einmal ein Video drehen. Diesmal geht es um das Designen von Dreiecktüchern. Wer mag, kann sich natürlich gern schon unverbindlich für diesen Online-Kurs anmelden. Fakt ist, dass mir meine vorhandenen Dreiecktücher familiär gesteuert schon fast alle aus der Hand gerissen wurden, und ich daher einige neue Exemplare zur Demonstration brauchte. Soweit also die Aufgabe.

 

Fast zeitgleich lernte ich in meiner facebook-Gruppe Gesa Drechsler von Buttjebeyy kennen. Gesa liebt hochwertige Garne genauso sehr wie ich - und färbt sie auch noch selbst. Dazu verwendet sie ausschließlich pflanzliche Farbstoffe aus der Natur. Schachtelhalm, Löwenzahn, Eiche oder Kurkuma - ich finde es einfach faszinierend, wie vielseitig Pflanzen in Bezug auf ihre Farbgebung bei Wolle sein können. Daher hatte ich schon länger den Plan, die Garne von Buttjebeyy irgendwann mal auszuprobieren.

 

Also: Das passte doch gut zusammen! Gesa bot mir an, für das Tuch ihr handgefärbtes Pascuali-Garn "Pinta" auszuprobieren - ein hochwertiges Garn in Sockengarnstärke aus Wolle, Seide und Ramie. Wolle und Seide kennt man ja - und Ramie ist eine krautige Pflanze, aus deren Fasern man schon im alten Ägypten sehr hochwertige Textilfasern gewonnen hat. Und das Beste: Ich konnte Gesas Angebot der "Wunschfärbung" annehmen und mir selbst überlegen, welche Farben ich haben wollte. Ich entschied mich für die Walnuss. Ja richtig, die beiden Farben auf den Fotos sind beide durch das Färben mit Walnuss entstanden, lediglich die Konzentration ist unterschiedlich (Die Fotos können per Mausklick vergrößert werden).

 

 

Nachdem die Wolle dann endlich hier war, das Design stand und ich schon mit dem Stricken angefangen hatte, kam mir dann leider ein nicht eingeplantes Großprojekt in die Quere. "Tessa" musste ihr Dasein daher erst einmal im Strickkorb fristen, bis ich erst nach einigen Monaten weiterstricken konnte. Jetzt ist es aber soweit - das Tuch ist fertig und kann ab sofort nachgestrickt werden - sofern man natürlich die Anleitung hat :-)

 

 

Das Tuch

 

"Tessa" ist einfach ein klassisches Dreiecktuch. Man fängt an der langen Seite an und hört an der Spitze auf. Warum nicht umgekehrt? Tja, das hat psychologische Gründe. Die Maschenzahl wird so im fortgeschrittenen Strickstadium immer geringer und man kommt schneller voran. Ich finde es umgekehrt immer etwas ermüdend, darum habe ich diese Richtung gewählt.

 

Da ich keine Mittelnaht haben wollte, erfolgen die Zunahmen lediglich an den Rändern, und zwar in den Hin- als auch in den Rückreihen. Dadurch erhält das Tuch eine eher gleichschenklige Form. Es ist hinten also relativ lang und daher als Halstuch weniger geeignet. Ein klassisches Schultertuch also.

 

Durch die einfache Form kann man also seine gesamte Konzentration auf das Fair Isle-Muster setzen. Es besteht nur aus einem Motiv und ist nach ein paar Wiederholungen recht eingängig - von einigen wenigen Reihen vielleicht mal abgesehen. Die Strickschrift besteht nur aus 16 Reihen, die fortlaufend wiederholt werden. Also: Wer Fair Isle-Muster mag, wird dieses Tuch gerne stricken. Und wer mag, kann sich bei Gesa von Buttjebeyy natürlich sein ganz persönliches Garn färben lassen. Sie berät Euch gerne.

 


Die Anleitung

Das Tuch gefällt Euch? Dann könnt Ihr die Anleitung gleich hier im Shop bestellen und loslegen!

 

zur Anleitung



 

In diesem Sinne: Viel Spaß beim Stricken und einen netten Ausflug ins Reich der natürlich Farben wünscht Euch

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